Thema | |
---|---|
Workshop 1 | Alternative Wohnformen. Altenspezifische und altersübergreifende Herausforderungen für die Sozialplanung Sandra Janett, MA Johanna Leitner, MA Riccardo Pardini, MA alle Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung In den verschiedenen Wohnformen älterer Menschen werden Bilder des Alters und Vorstellungen vom Leben im Alter und vom Älter-werden festgeschrieben aber auch aufgebrochen. Auf Basis einer Bestandsaufnahme werden im Workshop Normen und Potentiale des Wohnens im Alter diskutiert. Innerhalb des Spannungsfeldes zwischen Bedürfnissen, Vorstellungen, Angebot und Politik ist die Sozialplanung aufgefordert, eine differenzierte Sichtweise zu den Auswirkungen aktueller gesellschaftlicher Problemlagen (demographische Entwicklung, steigende Miet- und Gesundheitskosten etc.) auf das Thema Wohnen im Alter einzunehmen. |
Workshop 2 | Armut und verletztes Wohnen. Wenn selbstbestimmtes Wohnen zur Leerformel wird Yann Bochsler, lic. rer. soc Jörg Dittmann, Prof. Dr. Christoph Mattes, Dr. alle Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung Menschen, die von Armut betroffen sind, erfahren bei der Aufrechterhaltung der bisherigen Wohnsituation oder bei der Suche nach günstigem Wohnraum in vielerlei Hinsicht Nachteile und Belastungen: Der Zugang zum freien Wohnungsmarkt ist massiv eingeschränkt, der Aufwand (z.B. finanzielle Kosten) und die Belastungen (Überbelegungen, eingeschränkte Wohnqualität), sich mit Wohnraum zu versorgen, sind hoch. Anhand von Beispielen aus den Themenfeldern Verschuldung, Sozialhilfe und Wohnungslosigkeit wird die besondere Verletzbarkeit beschrieben, denen armutsbetroffene Menschen im Bereich der Wohnversorgung ausgesetzt sind. |
Workshop 3 | Die Häuser denen die drin wohnen! Hausbesetzungen und gemeinschaftliche Wohnformen im Spannungsfeld von politischem Widerstand und kommunitärer Lebensform Jonas Aebi, MSc in Urban Studies, Universität Basel, Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie Besetzungen und alternative Wohngemeinschaften richten sich direkt gegen Spekulation, kapitalistische Wohnraumversorgung und gegen die als «falsch» empfundenen, individualisierten bürgerlichen Wohnformen. Über Raumaneignung soll direkt gegen die hegemonialen Verständnisse zur Wohnungsfrage aufbegehrt werden. Andererseits tendieren auch solche politischen Wohnexperimente zu kommunitaristischen Einschliessungen, die den Forderungen nach gesellschaftlicher Differenz und Emanzipation entgegen zu stehen scheinen. Der Workshop will dieses Spannungsfeld untersuchen, indem nach Verbindungen zwischen ökonomischer Wohnungsfrage und gesellschaftlichen Wohnpraktiken hergestellt und gefragt wird, wo sich sozialstaatliche und sozialarbeiterische Praktiken in diesen Wohnkämpfen verorten. |
Workshop 4 | Sozialarbeitende zu Besuch daheim. Private Wohnorte als spannungsgeladenes Handlungsfeld der Sozialen Arbeit (Hausbesuche, Begleitetes Wohnen, Sozialpädagogische Familienbegleitung) Martina Koch, Dr., Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung Michael Holinger, Sozialpädagoge HF, Wohnbegleiter Oliver Käch, MA, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Institut Kinder- und Jugendhilfe Soziale Arbeit findet nicht nur «im Amt» oder «auf der Gasse», d.h. im öffentlicher Raum statt, sondern auch im privaten Raum, an den Wohnorten von Adressatinnen und Adressaten. Hausbesuche durch Sozialarbeitende werden in unterschiedlichen Arbeitsfeldern eingesetzt, so z.B. in der Sozialhilfe/durch Soziale Dienste, im Kindes- und Erwachsenenschutz, im Rahmen von Begleitetem Wohnen oder von Sozialpädagogischer Familienbegleitung, und sie können abklärend-kontrollierende, präventive und/oder therapeutisch-begleitende Funktionen annehmen. «Falsches Wohnen» kann dabei auch explizit Thema der Gespräche zwischen Sozialarbeitenden und Adressat/innen werden, indem Aspekte wie z.B. Wohnungsgrösse, Aufteilung der Räume, Lage der Wohnung, Haushaltsführung, kindergerechte Einrichtung/Ausstattung, Nachbarschaft etc. besprochen werden. Dieser Workshop stellt die Spannungsfelder zur Diskussion, die sich ergeben, wenn Sozialarbeitende – oft im Auftrag des Staates – bei Klientinnen und Klienten zuhause arbeiten. |
Workshop 5 | Unser Heim ist das Quartier – Dezentrale Heimplätze für Menschen mit Behinderung Patrick Oehler, Dr., Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung Florian Rennpferd, Diplom Pädagoge, Abteilungsleiter Dezentrales Wohnen Werkheim Uster Immer mehr Menschen innerhalb und ausserhalb von Institutionen für Menschen mit Behinderung suchen keinen Heimplatz mehr, sondern ein Zuhause. Am liebsten die eigenen vier Wände in einem normalen Quartier. Dieser Workshop zeigt auf, dass bei der Umsetzung die grösseren Herausforderungen in den Institutionen und Sozialämtern liegen und weniger in der Aufnahmebereitschaft der offenen Gesellschaft. |
Workshop 6 | An den Grenzen der Hilfe. Wohnen im Kontext von Flucht und Asyl Julia Vielle, Projektleiterin Gastfamilien, Schweizerische Flüchtlingshilfe Jens Jörn Jenrich, Leiter Migrationszentrum, Sozialhilfe Basel-Stadt Jan Zychlinski, Prof. Dr., Berner Fachhochschule Cecilia Speranza, lic. phil., Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung Der Workshop beschäftigt sich mit den Herausforderungen für Professionelle bei der Suche, Vermittlung und Gestaltung von Unterkünften für Flüchtende und Asylsuchende. Die Frage wird diskutiert, welche rechtlichen und politische Rahmungen die Handlungsmöglichkeiten der Professionellen in diesem Bereich beeinflussen, insbesondere welche Wohnlösungen als angemessen und tragfähig wahrgenommen werden. Von welchen Vorstellungen vom Wohnen wird Soziale Arbeit bei ihrem Bemühen die Wohnsituation von Flüchtenden und Asylsuchenden zu verbessern beeinflusst und wie deckt sich das mit den Wohnbedürfnissen der Zielgruppe? |